Was ist Bridge? Bridge ist ein Kartenspiel für vier Personen. Das ist die wohl kürzeste Beschreibung, die man für dieses "Spiel" finden kann. Doch Bridge ist weit mehr. Es bietet für jeden Entfaltungsmöglichkeiten. Sie reichen vom klassischen Spektrum einer geistig anspruchsvollen Freizeitbeschäftigung bis zu den hochsportiven, und damit mathematischen Ansätzen der nachdrängenden Jugend. Aber auch den geselligen Aspekt dieses auf sehr verschiedene Weise kommunikativen Spieles gilt es bei der Einführung zu erwähnen. Es ist für jede Altersstufe, für jeden Grad an Ehrgeiz die Möglichkeit zur ganz individuellen Entwicklung gegeben, im faszinierendsten Spiel der Welt, im Bridge... Um mit dem Bridgespielen beginnen zu können, benötigt man, im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, keinen jahrelangen Unterricht, sondern nur ein gewisses Maß an Spaß und Interesse an Taktik und Strategie. Die didaktischen Methoden, nach denen Bridge in Deutschland vermittelt wird, ermöglichen eine raschen Einstieg in das Spiel. und sie erlauben es dem Anfänger - natürlich nicht ohne ein umgängliches Mindestmaß an Theorie - zu erlernen, sehr schnell selbst zu spielen. Neben den logisch-kombinatorischen Aspekten ist im Bridge die Psychologie ein ganz entscheidender Faktor. Zum erfolgreichen Bridgespiel ist das Eintaxieren des Gegners, seiner Handlungen und die Analyse seiner Spielsituation unerlässlich. Man muss sich viele Situationen wie in einem guten Detektivroman vorstellen: da man keine sicheren Beweise für die "Kartenhaltung" seiner Gegner hat - die Karten sind ja verdeckt - muss man sich anhand von Indizien ein Bild der Realität konstruieren. So ist es auch mit kleinen psychologischen Tricks machbar, den Gegner in die Irre zu führen. Gerade dieser Teilaspekt macht Bridge so unverwechselbar und lässt den einmal in den Bann Gezogenen so leicht nicht mehr los. Gerade durch die Vielfalt der Elemente ist Bridge für jeden etwas; jeder kann seinen individuellen Stil entwickeln, der wohl öfter Rückschlüsse auf den Charakter des jeweiligen Spielers zulässt: der mutige, in "Fachkreisen" auch "Zocker" genannt, neigt zu risikofreudigem Spiel, der Logiker orientiert sich an den mathematischen Wahrscheinlichkeiten und der Vorsichtige vermeidet, soweit möglich, jedes Risiko. Aber in verschieden Situationen erfüllt wohl jeder Spieler einmal jede der genannten Rollen... Außerdem wird, wer heute ein große Turnier, z.B. eine deutschen Meisterschaft, besucht, einen repräsentativen Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten sowie jung und alt vorfinden. Bridge führt in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern, wie zum Beispiel unserem Nachbarn Holland, noch eine relative Schattenexistenz. Aber der Trend ist stetig steigend, was Organisation und Mitgliederzahlen im Deutschen Bridgeverband (DBV), der Dachorganisation des deutschen Bridges, anbelangt. Der DBV ist in 13 Landesverbände mit rund 480 Vereinen untergliedert und hat zur Zeit ca. 29.000 Mitglieder. Auch sportlich haben deutsche Spieler und vor allem Spielerinnen in den letzten Jahren für herausragende Erfolge gesorgt: Junioren - Europa- und Weltmeister, die Herren und Damen konnten ebenfalls innerhalb der letzten Jahre eine bzw. zwei Weltmeisterschaften für Deutschland erringen. |